Wer Mitglied in einer Genossenschaft sein möchte, sollte auch bereit
sein, Verantwortung zu übernehmen. Ohne Selbstverantwortung kann Genossenschaft
kaum funktionieren. Banken und einige Wohnungsbaugenossenschaften zeigen,
wohin das führen kann. Wer sich als „Mit-Unternehmer“ versteht – und dabei
geht es bei Genossenschaft - wird „bestraft“, wenn er seine Verantwortung
vernachlässigt oder an Dritte „delegiert“. … |
Der Mensch steht im
Mittelpunkt – Das ist CoopGo … |
Frage: Manchmal haben wir den
Eindruck, dass sich „Genossenschafts-Gründer“ als „bessere Menschen“ fühlen.
Es mag sein, dass Genossenschaften dafür sorgen, dass sich keine „Kapitalherrschaft“
bildet, dass sich das (Privat-) Vermögen nicht weiter zugunsten Einzelner verschiebt.
Aber das ist uns zu wenig. … Für uns ist Genossenschaft
wirklich Kooperation zwischen Menschen, mit Menschen, für Menschen. Wie kann man erkennen, ob die „Manager“
von Genossenschaften begriffen haben, dass der Mensch im Mittelpunkt steht? Für uns ist Genossenschaft
auch Übernahme von Verantwortung für das Ganze, also eine Wirtschaft mit
Verantwortungskultur. Wie kann man erkennen, ob die „Manager“
von Genossenschaften begriffen haben, dass unser aller Leben im Mittelpunkt
steht? … |
FragestellerIn:
Mitglieder einer politischen Jugendorganisation |
Antwort: Eine Genossenschaft ist
eigentlich nichts anderes, als eine (weitere) „Rechtsform“. Wer sich statt
für eine GmbH für eine Genossenschaft – oder auch umgekehrt – entscheidet,
ist deshalb kein „besserer“ oder „schlechterer“ Mensch“. Der oder die
Gründer treffen zunächst nur die Entscheidung, wer der „Eigentümer“
des von allen Menschen erwirtschafteten Vermögens wird. Bei einer „GmbH“
gehört dies Vermögen den Gesellschaftern, bei einer Genossenschaft, den
Mitgliedern. Und weitere wesentliche Unterschiede sind nicht zu
vernachlässigen, wie z.B.: ·
Wer
entscheidet über die Unternehmenspolitik, wie z.B. Standortverlegungen,
Fusionen, Kooperationen mit anderen Unternehmen, die Art und Qualität der
Unternehmensführung, den Grundlagen des Entlohnungs- oder Managementkonzeptes,
usw. … Der wohl entscheidende
Unterschied zu einer Genossenschaft, liegt bei dem (gesetzlichen) Förderauftrag
zugunsten der Mitglieder. Wir betonen „gesetzlich“, weil natürlich auch eine
GmbH nicht vergisst, seine „Eigentümer“ zu fördern. Das machen diese (auch
ohne Förderauftrag) schon selbst recht gut. … Fairerweise sollte man sagen: ·
Auch
eine GmbH könnte sich einen besonderen „Förderauftrag“ geben. … Formulieren wir mal so: In einer GmbH haben nur die (Kapital-)
Eigentümer die Möglichkeit, wesentliche, wichtige, also grundlegende
Unternehmensentscheidungen zu treffen. Sie können, müssen aber nicht die „Nichteigentümer“
in solche Entscheidungen einbeziehen. … Die gesetzlichen Möglichkeiten
in einer Genossenschaft sind diesbezüglich nicht anders, nur eben wird nicht
nach „Beteiligungshöhe“ (Kapitalanteil), sondern nach „Köpfen“ entschieden. … Wir wollen das nicht
vertiefen, möchten jedoch auf das „Kaduzierungs-Prinzip“ bei einer GmbH hinweisen. Vereinfach gesagt, kann durch
Kapitalerhöhung eine Verschiebung der „Stimmverhältnisse“ erreicht werden,
was bei einer Genossenschaft ausgeschlossen ist. … Wir wollen keineswegs eurer (skeptischen)
Fragestellung ausweichen, weil wir sehr wohl sehen: ·
In
vielen GmbHs gibt es – bezogen auf die Mitarbeiter - hervorragende Management-
und Führungskonzeptionen, weil man erkannt hat, wie wichtig z.B. ein gutes
Betriebsklima ist. Genossenschaften sind nur
bedingt diesbezüglich vergleichbar, weil es sowohl Mitglieder gibt, die
zugleich Beschäftigte sind, wie auch Beschäftigte, die keine Mitglieder sind.
Aus unserer Sicht, spricht
viel dafür, allen Beschäftigten zumindest zu eröffnen, auch eine
Mitgliedschaft zu erwerben, weil erst dann deutlich wird, dass man erkannt
hat, dass aufgrund der Identität von Beschäftigung und Mitgliedschaft, so
etwas wie eine „Selbstverpflichtungs- bzw. Selbstverantwortungskultur“
entstehen kann (besser entstehen muss). Denn genau wegen dieser „Identität“
können sich die zu erwartenden „Beteiligungs-Vorteile“ für beide
Seiten entwickeln. Grundsätzlich kann gesagt
werden: ·
Genossenschaften
haben – im Gegensatz zu anderen Rechtformen – einen wichtigen VORTEIL, den
sie aber bisher – entweder nicht erkannt haben oder aus „engstirnigen“
Gründen nicht erkennen wollen: ·
Identität
schafft Vertrauen und Vertrauen schafft Identität und
daraus entstehen die „WIR-KRAFT-VORTEILE“, die diese Rechtsform sogar
wirtschaftlich überlegen machen (bzw. machen könnte) Selbstkritisch ist jedoch
anzumerken, dass es bisher nur wenigen Genossenschaften wirklich gelungen
ist, diese „WIR-KRAFT-VORTEILE“ zu erkennen bzw. dann auch zu realisieren.
Es nützt wenig, über „WIR“ nur
zu reden, es muss auch erkennbar und spürbar von den (teilnehmenden) Menschen
nachvollzogen werden; nicht nur ab und zu, sondern kontinuierlich. Nehmen wir dazu – beispielhaft
– zwei „Branchen“. Sie sind genau wegen dieses fehlenden „Identitäts-Bewusstseins“
sogar in die öffentliche Kritik gekommen: ·
Genossenschaftsbanken und ·
Wohnungsbaugenossenschaften, vor
allem solche mit aktivem „Verkauf“ von Genossenschaftsmitgliedschaften. Wer Mitglied in einer
Genossenschaftsbank hat einfach keine erkennbaren Vorteile aufgrund
seiner Mitgliedschaft. Natürlich bekommt das Mitglied „Rendite“ für seine (streng
limitierten) Genossenschaftsanteile. Was aber wäre der Förderzweck?
Zumindest bei den angebotenen „Geldprodukten“ sind keine erkennbar…. Wer Mitglied einer
Wohnungsbaugenossenschaft wird, sucht eigentlich – zeitversetzt - vorteilhaften
(Miet-)Wohnraum oder möchte günstig Eigentum erwerben. Identitätsbildend wäre
es z.B., wenn solche (eigentumsorientierten) Wohnungsbaugenossenschaften mit
ihren Mitgliedern ein gemeinsames „Realisierungs-Konzept“ vereinbaren
würden. Und die Mitglieder, die kein Eigentum erwerben wollen? Für diese
könnte man z.B. einen separaten „Fonds“ bilden, der dazu dient, einen “Mehrwert“
in Form eines (erhöhten) „Auseinandersetzungsguthabens“ zu bilden. Was
keinen Sinn macht ist, am Ende der Mitgliedschaft einen Vermögens-Verlust
aufgrund der Mitgliedschaft akzeptieren zu müssen … Fassen wir zusammen: ·
Von
einer GmbH erwarten und realisieren eigentlich nur die (wenigen) Eigentümer den
Gesamt-Vorteil (Geld- oder Vermögenszuwachs). Damit das besser oder
optimal geschehen kann, müssen sie den
Beschäftigten davon einen Teil abgeben und eine Art „Wohlfühlklima“
bieten. Die wesentlichen Unternehmensentscheidungen treffen aber stets
die Eigentümer allein. ·
Bei
einer Genossenschaft kann das ähnlich oder auch anders sein. Auch hier gibt
es eine „Erwartenshaltung“ aufgrund der Beteiligung. Wer jedoch zugleich
Mitglied und Beschäftigte/r ist, also eine (tätige) Identität besteht, hat
ganzheitlich Einfluss, sofern er/sie das erkannt hat und realisieren will. … Was könnte nun ein
wesentlicher Grund sein, weshalb es Genossenschaften nur gelegentlich gelingt,
den zu erwartenden „Wir-Kraft-Vorteil“ tatsächlich wirksam werden zu
lassen? Ein Merkmal dürfte darin zu suchen
sein, dass bisher keine (ganzheitliche)Kultur des Förder-Vertrauens in
Genossenschaften entstanden ist. Oder vereinfacht gesagt: ·
„Wir
machen das FÜR euch“ ist das dominante Führungsprinzip ·
„Wir
machen das MIT euch“, wird bisher nicht als der eigentliche „Wir-Kraft-Motor“
nachvollzogen bzw. akzeptiert. Wer könnte – eher müsste -dazu
„Impulsgeber“ sein? Nun, eigentlich sollten das
die Genossenschaft- und/oder Prüfungsverbände sein. Wer sich jedoch deren
Selbstverständnis näher ansehen möchte, der sollte sich gelegentlich mal mit „Prüfungsberichten“
befassen. Prüfungsverbände versuchen
sich eher darin, sich als „Quasi-Wirtschaftsprüfer“ zu definieren, statt
sich auf sachkompetente „Mehrwert-Empfehlungen“ zu konzentrieren, was
die eigentliche Aufgabe wäre. Pflichtprüfung und Pflichtmitgliedschaft
sind auch deshalb in die „Diskussion“ gekommen, weil kaum erkennbar ist, dass
hier „Genossenschafts-Mehrwert-Experten“ in Aktion sind. Der Begriff „Betreuungsprüfung“
impliziert, dass latent ein „Wir-Kraft-Wissens-Transfer“ von Verband
zu Genossenschaft fließt und die Prüfung vor allem dazu dient, nachzuvollziehen
in welchem Umfange diese Erkenntnisse tatsächlich realisiert wurden oder
welche Gründe vorlagen, dies nicht umsetzen zu können. Der Mehrwert von
(genossenschaftlichen) Prüfungsberichten sollte sich vor allem auch nicht in „Statusfeststellungen“ erschöpfen, sondern
zu Beratungsempfehlungen führen. So gesehen ist auch eine
Qualitätssicherung durch eine Kammer für Wirtschaftsprüfungen – vorsichtig ausgedrückt
– nicht anderes wie ein „grandioses Missverständnis“. …. Wer über Wandel spricht,
sollte auch das eigentliche Problem beim Namen nennen: · Verhältnisse „fallen nicht vom Himmel“, sind
auch kein „Zufall“ oder ein „Versehen“. Verhältnisse haben Ursachen! Ja, man könnte nach dem „Staat“
rufen, Politiker oder Verbände kritisieren. Das hat man bisher gern getan. Und das daraus entstandene
Ergebnis kann jeder gern überprüfen. … Was
wäre also anders zu machen? Vielleicht den Menschen zu sagen,
dass Genossenschaft ohne Bereitschaft zur Übernahme von Verantwortung
(Selbstverantwortung) nicht funktionieren kann. Wer Teilhaber an einem
Unternehmen wird (und dabei handelt es auch bei einer Genossenschaft), kann
und sollte seine „Verantwortung“ nicht delegieren, auch nicht an Verbände. Wer „JA“ zu (Genossenschafts-)
Beteiligung sagt (in welcher Form auch immer), muss das auch mit Inhalt
füllen, muss sich z.B. über die Geschäftspolitik informieren, muss sich – sozusagen
- aktiv „einmischen“. Und wenn er/sie erkennen, dass das nicht gewollt
oder erwünscht ist, sollte man Konsequenzen ziehen, kündigen und sich (gezielt, nicht „zufällig“) eine
Genossenschaft suchen, die solche Kriterien erfüllt. Nicht der Staat, schon gar
nicht Verbraucherberatungen, Anwälte oder Verbände sind aufgerufen, das für
den- oder diejenigen zu korrigieren, was der/die es hätte eigentlich selbst
machen können, selbst machen müssen. … Wir benötigen keine
Stabilisatoren für eine „Entantwortungskultur“, wir benötigen
Institutionen und Politiker, die für (mehr) Selbstverantwortung werben
und dazu auch Voraussetzungen schaffen, z.B. mit einer Art Selbstverwaltung,
besser Selbstorganisation, vielleicht sogar einem „Kooperations-Rat“
oder ein „Genossenschafts-Parlament“. … Wir haben JETZT die Wahl ! Konkurrierendes
Chaos oder Cooperative Intelligenz? |
|
„CoopGo-Dialoge“ (MMWCoopGo
Bundesverband der Cooperations- u. Genossenschaftswirtschaft e.V.) Hinweis: Wir
behalten uns vor, Fragen – zwecks besserer Lesbarkeit – redaktionell
anzupassen. |
Wandel-Dialoge ist eine Plattform zur gemeinsamen Entwicklung einer modernen, zukunftsfähigen Kooperations-Gesellschaft. Welche neuen Ideen Theorien, Strukturen sind dafür notwendig? Welche bereits vorhanden, welche davon sind wie zu optimieren? In "dialogischer" Form sollen/müssen - auch durchaus kontroverse Ideen - "getestet" werden. Die neue Zukunftsfähigkeit entsteht kaum aus der Fortschreibung von Traditionen ...
Was sind Wandel-Dialoge
Unsere Wandel-Dialoge (per Mail, Telefon- o. Video) sind kostenfrei, sofern uns die Möglichkeit eingeräumt wird, diese Informationen zur Förderung des Kooperativen Wandels einzusetzen („Hilfen zur Selbsthilfe“). Ausschließlich, um eine bessere Lesbarkeit zu gewährleisten, können die Fragen (stilistisch) geringfügig angepasst oder gekürzt werden. Danke für euere/ihre aktive Mitwirkung zur Gestaltung der zukunftsfähigen Kooperations-Gesellschaft.
Hinweis: Kontakt per Mail an: info@menschen-machen-wirtschaft.de (Redaktion / Koordination: Gerd K. Schaumann)
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20_06
Nicht jede Genossenschaft ist auch ein intelligenter „Coop“!
17_11
Vom „Kapitalismus“ zum „Kooperatismus“ ? (Teil 1)
Vieles spricht für eine "kooperative Zeitenwende" – Eine bewusst politische Auseinandersetzung über die Zukunft der Gesellschaft.
Umfragen zeigen recht stabil, dass
immer mehr Menschen sich für eine Gesellschaft des „Miteinanders“ interessieren. Sie sind der ermüdenden „Kampfspiele“ im Konkurrenzmodus
einfach überdrüssig.
Umfragewerte in diese Richtung
tendieren inzwischen weit über 60%!
Mit genauso stabiler Ignoranz
zeigen jedoch die dominanten Parteien, dass sie diese „quantensprungartige“ Entwicklung
nicht zur Kenntnis nehmen wollen oder können, weil sie z.B. auch erkennen,
wie problematisch es wäre, ein „System Kooperation“ in eigene
Parteienkonzepte zu integrieren. Sie könnten sogar fürchten, dass dann sogar
grundlegender die traditionelle Funktion
von Parteien zur „Disposition“ stehen könnte. …
Eine nicht einfache Lage von
Parteien, die selbst konsequent sich als „Konkurrenten“ verstehen, zu
erwarten, sich nunmehr eher als „kooperative Partner“ wahrzunehmen.
Im Zeitalter der „Konkurrenz“ war
vieles klarer und eindeutiger. Man wusste, wer der „Gegner“ war, welche
Interessengruppen man für sich gewinnen wollte und konnte und wie mittels
geeigneter „Werbeinstrumente“ das alles zu funktionalisieren war, um letztlich
den „(Wahl)-Kampf“ zu gewinnen.
Man könnte – vereinfacht – sagen:
·
Die Parteien selbst demonstrierten
den Menschen „hautnah“ und intensiv, wie eine Kultur des „Gegeneinanders“
funktioniert, oder besser: bisher zu funktionieren schien.
Und genau das scheint nunmehr nicht
mehr stimmig zu sein. …
Verständlich, dass in einer
solchen „Übergangs-Phase“ das Parteien- und Regierungssystem etwas
durcheinander zu geraten scheint. Wenn alte „Konkurrenz-Rituale“ nicht mehr zu funktionieren scheinen,
benötigt es Übergänge, die nicht gerade elegant wirken.
Wie einfach war es, als wenige
Parteien für klare Mehrheiten sorgten. Dann gab es nur zwei Lösungen:
Absolute Mehrheit – Alleinregierung oder eine Koalition mit einer anderen
Partei; daraus entstand dann eine große oder kleine Koalition.
Die Zeiten zwischen Wahl und
Regierungsbildung waren dann ungewöhnlich kurz, was ahnen lässt, dass die
Parteistrategen schon vor der Wahl
den „Koalitionsvertrag“ – zumindest – grob im Kopf hatten.
Die Bundestagswahl 2017 könnte in
die neuere Geschichte durchaus als ein Signal in Richtung „neue
politische Kooperations-Kultur“ eingehen, wie immer die Regierung
hinterher aus aussehen mag.
Erstmals gab es eine „Sondierungsphase“ vor den
Koalitionsverhandlungen, was deutlich zeigt, dass die Parteistrategen diesmal
„versagten“. Das Ergebnis war so nicht vorhergesehen. Der einstmals stabile
„Konkurrenz-Modus“ kam ins Trudeln. Einerseits wurden mehr Parteien in den
Bundestag gewählt und andererseits gab es in den Parteien selbst mehr
politische Differenzierungen, um nicht von „Lagern“ zu sprechen.
Solche Entwicklungen deuten
durchaus in Richtung mehr „Kooperation“. Jetzt kommt es darauf an, wirklich
aufeinander zuzugehen, den „Konkurrenz-Modus“ gegen den „Kooperations-Modus“ sukzessive auszutauschen.
Man sollte die Schwierigkeiten
einer solchen Situation nicht unterschätzen, denn ein „Umschalten“ von
Konkurrenz auf Kooperation ist mehr als nur der Austausch von Sätzen oder
Wörtern.
Wir wollen das nicht vertiefen,
sondern lediglich darauf hinweisen, dass sukzessive und – wie zahlreiche
Wissenschaftler zu Recht vermerken – eine Art „Zeitenwende“ in Richtung Kooperation sich anbahnt.
Die Menschen m Lande reagieren auf
diese (ungewohnte) Entwicklung überraschend locker und gelöst. Selbst den
„staatstragenden Informationsmedien“, wie Tagesschau und Tagesthemen, will es
einfach nicht gelingen, diese „Volks-Gelassenheit“
durcheinanderzubringen. Auch das könnten durchaus Indizien dafür sein, dass
Menschen dem alten „Kampf- oder Konkurrenz-Modus“ nicht mehr bereit sind, zu
folgen. Irgendwie scheinen die Menschen zu ahnen, dass sich etwas in Richtung
„Kooperation“ bewegt, was sich wiederum begegnet mit ihrer „Sehnsucht nach mehr Miteinander“.
Die oben genannten
Umfrageergebnisse scheinen sich auch in der „Realpolitik“ widerzuspiegeln.
Menschen mögen Miteinander, sie sind der ewigen Kämpfe und „Kampf-Rituale“
einfach überdrüssig. …
Wir wollen noch einige
interessante Parallelen ergänzen:
·
Im
Jahre 2017 wurde „500 Jahre Reformation“ gefeiert. Das Wort „Reformation“
wurde durchaus in Richtung Zukunft in diesem Rahmen nachhaltig genutzt.
·
Im
Jahre 2017 laufen die Vorbereitungen für „Raiffeisen 200“ im Jahre 2018
·
Und
etwas 200 Jahre alt ist auch unser derzeitiges – auf Konkurrenz basierendes –
parteienbezogene Regierungssystem
Das alles hat durchaus etwas mit
Konkurrenz und Kooperation zu tun. Das alles kann mit dazu beitragen, und
bewusst zu machen:
Wir wollen nicht unerwähnt lassen,
dass bis heute an den Universitäten und Hochschulen keine Wissenschaft und
Forschung in Sachen Kooperation oder Kooperationswirtschaft erfolgt.
Zumindest gibt es keine entsprechenden Studiengänge.
Wir befinden uns sozusagen in
einer Übergangszeit vom
„Konkurrenz-Modus“ in den „Kooperations-Modus“ und verfügen einfach über
keine profunden „Bilder“, wie dieser Wandel politisch überzeugend zu
gestalten wäre und vor allem, wie genauer eine „Welt der Kooperation“ aussehen könnte.
Deswegen kann man durchaus
„zufrieden“ sein, wie gelassen die Menschen auf den Wandel im Rahmen des
politischen Systems bisher reagieren. …
Zugleich wird jedoch deutlich,
welche „Herkulesarbeit“ den Parteien bevorsteht, denn sie müssen nicht einfach
„nur“ ein paar neue „modische“ Begriff auf das Alte“ draufsatteln, sondern
sie müssen völlig NEUE „Bilder“ entwerfen, wie eine Gesellschaft, Wirtschaft,
Medizin, Bildung, etc. auszugestalten wäre, um den „kooperativen Zeitenwandel“ gelingen zu lassen.
Der Partei, der dies am ehesten
und überzeugendsten gelingt, dürfte sich die wenigsten Sorgen ums eigene
Überleben und um nachhaltig hohe Zustimmung der Menschen machen müssen. Die
Partei, die jedoch sich beharrlich „kooperativer
Veränderungen“ widersetzt, könnte bald – schmerzhaft – erkennen müssen,
dass sie sich schlichtweg „überflüssig“ gemacht hat und längerfristig sogar „wegschmilzt“.
Wir sprechen durchaus von einem
nachhaltigen, sukzessive sich ausbreitenden „Kooperations-Bewusstseins-Korridor“,
der immer mehr Fahrt aufnehmen wird, bis letztlich auch die letzten
„Konkurrenz-Bastionen“ geschliffen sind. Anders ausgedrückt könnte man auch
sagen:
·
Es findet ein Trend (-Wandel) in
Richtung „Miteinander-Gesellschaft“ statt. Dieser Trend ist keinesfalls
episodisch, sondern dynamisch wachsend
und unumkehrbar.
Wollte man diesenTrend benamen,
könnte man durchaus treffend – zumindest wirtschaftspolitisch gesehen – von „Kooperatismus“
sprechen. Dieser Kooperatismus wäre sozusagen die Antwort auf ein Zeitalter das
mit dem Namen Kapitalismus, verbunden ist.
Dieser „Kapitalismus“ war – kurz
gesagt - getragen von der (Überlegenheits-) Fiktion von Wettbewerb und
Auslese. Der Mensch spielte in diesem System nur eine „Nützlichkeits-Rolle“. Das
„MenschSein“ an sich hatte in diesem System nicht wirklich Bedeutung, kaum
Relevanz. Und Verantwortung für das Ganze, für Lebensqualität, Gesundheit,
etc.? So etwas war für die „Entscheider-Elite“ im „Konkurrenz-Modus“ einfach
nur „Pflichtprogramm“. Man tat im
Interesse der Menschen nur dann etwas und nur so viel, wie es der Staat
forderte oder wie sich daraus „Extra-Vorteile“ zu ergeben schienen….
Kapitalismus – oder das „Konzept
Gegeneinander“ sorgte dann auch für recht seltsame
Vermögensanhäufungen, jenseits von Leistung und Plausibilität. Es war
nicht Aufgabe der Handelnden in diesem System, Verantwortung für die Folgen
ihrer Handlungen zu übernehmen, besonders keine, im Hinblick auf Menschen,
Umwelt, Lebensqualität. Und letztlich war dieser Weltanschauung eher
gleichgültig, wie Zukunft – weltweit – sich entwickeln würde.
Wertebewusstsein,
Verantwortungsethik oder Sinngestaltung, das sind alles Vokabeln die dem
Kapitalismus fremd waren und bis heute weitgehend fremd geblieben sind.
Wir wollen durchaus nicht
verhehlen, dass wirtschaftlich positive Entwicklungen auch dabei waren. Aber
insgesamt konnte ein solches System niemals
dauerhaft überzeugen, seine Existenz war episodisch. Dauerhaft führen
seine stetigen Konkurrenzspiele zu immer größeren Problemen, zumal wenn man
die Potenziale erkennt, die mit dem Begriff „Exponentielle Technikentwicklungen“
abstrakt umschrieben werden könnten. Sie bergen Risiken für die gesamte
Menschheit, die besser nicht dem Spiel von „Gegeneinander“ und der Verfügung
Weniger überlassen sein sollten …
Das System „Gegeneinander“ hat wahrscheinlich
bereits seinen Zenit überschritten.
Immer klarer treten Probleme zu Tage, spüren die Menschen, dass ein „weiter
so“ im „Kampf-Modus“ nicht funktionieren kann.
Die Menschen wissen – und das
haben auch die Parteien zu vertreten – noch nicht genau, “wohin“ die Reise
gehen soll. Sie wissen aber bereits sehr genau, was sie nicht mehr wollen:
·
Immer mehr Menschen wollen keine
Gesellschaft mehr, die den Mensch in einen „Dauer-Kampf-Modus“ hält und
mittels intensiver „medialer Berauschung“ vom Nachdenken abzuhalten sucht.
Es mag sein, dass es erst wenige
Menschen schon artikulieren können, wohin die „Reise“ gehen soll, also die
„Bilder der Zukunft“ kennen. Aber – und das ist viel entscheidender –
zunehmend mehr Menschen „fühlen“
ganz einfach, dass „Gegeneinander“ keinen einfach keinen SINN macht.
Es entsteht so etwas wie eine
zunehmende Sehnsucht nach „Miteinander“. Sie erkennen, dass Miteinander das
eigentliche Grundprinzip des Lebens ist. Die Natur und die Zellen ihres
Körpers zeigen ihnen, wie enorm intelligent und leistungsfähig Kooperation
wirklich funktioniert.
Wer sie fragt: „Wo ist der Chef in
deinem Körper“? erntet nur Kopfschütteln. Ein Fall für den „Psychiater“? Gewiss nicht, denn es würde sich durchaus
lohnen, intensiv zu erforschen, wie es funktionieren kann, dass
Aber-Milliarden von Zellen in unserem Körper, Jahr für Jahr und 24 Std. am
Tag solche Leistung vollbringen und man uns gleichzeitig einreden will, dass
Kooperation in Unternehmen nicht funktionieren könnte, weil dort mehr als 20,
100 oder 1000 Zellen (Menschen) einfach nicht zu koordinieren wären. …
Keiner spricht davon, den „Hebel“
spontan „umzulegen“, sozusagen bis zum Jahre 2020 eine „Miteinanderkultur“ zu
schaffen. Nein hier geht es nur um den Willen, in Richtung „Kooperations-Gesellschaft“
ernsthaft zu forschen, zu diskutieren und entsprechende politische Signale zu
„senden“.
Menschen wollen erkennen, dass
Politiker sich wirklich darum bemühen, dem Leben auch Qualität zuzusprechen. Politik
ist eine Frage von Vertrauen, Transparenz, Identität und gelebter
Verantwortung.
So etwas ist im
„Dauer-Kampf-Modus“ einfach nicht herzustellen.
Umfragen spiegeln genau dies wider:
Menschen wollen keine
„Marketing-Wahlkämpfe“, sie wollen deutliche Aussagen, wie hält Partei A, B,
oder C es damit, (endlich) eine Kultur des Miteinanders anzustreben, in der
Menschen gern leben und handeln wollen und können. …
Und sie wollen nicht, dass „hinter
verschlossenen Türen“ die Unterschiede von „Erklärungen für das Volk“ und
„tatsächlichem Handeln“ bereits „eingeplant“ oder verabredet sind. …
Das System „Konkurrenz“ hat derzeit
noch fast alle Bereiche unseres Lebens fest in Griff genommen und die
„Sachwalter“ werden eine Menge Energie und Phantasie aufbringen, um die
„Leidenszone der Konkurrenz“ hinauszuschieben.
Je früher wir erkennen, dass ein
Auftragen von neuer Fassadenfarbe nutzlos ist, wenn bereits das Fundament
eines Hauses bröckelt, umso eher ersparen wir uns einen „Einsturz“, der
eigentlich vermeidbar gewesen wäre, wenn fachgerecht und rechtzeitig wirklich
„saniert“ worden wäre. …
Anhand zentraler „Systembereiche“,
wie:
A. Das politische Parteien- und
Regierungssystem
B. Das wirtschaftspolitische System
C. Das gesellschaftspolitische System
und dort vor allem auch das Bildungssystem
werden wir in Folgebeiträgen, den
Versuch unternehmen, den Blick für das Neue, für eine Gesellschaft der
Kooperation und des Miteinanders zu schärfen. Wir werden das tun - dessen die
Menschen heute so dringend bedürfen
und wonach sie oftmals vergeblich suchen –, wir werden beginnen die
NEUEN BILDER entstehen zu lassen, wie eine „Welt im Kooperations-Modus“ aussehen und gut funktionieren
könnte.
Zu begrüßen wäre, wenn die
Parteien ebenfalls begännen, ebenfalls eine „Kultur des Miteinanders“ zu entwickeln.
Oder kann man seitens dieser
Parteien nichts oder nur wenig erwarten, weil sie vielleicht überfordert
wären? Schließlich haben sie – von wenigen Ausnahmen abgesehen - über Jahre
hinweg ihren Wählern versucht zu erklären, wie richtig und wichtig „kämpfen“ wäre. So konditionierten
sich die meisten Parteien quasi selbst, zu glauben und zu akzeptieren, dass
der „Konkurrenz-Modus“, das geeignete
bzw. beste Konzept für Menschen, Gesellschaft, Wirtschaft, Bildung, etc.
wäre. Aus dieser Art „selbstverschuldeter Blindheit“ wieder
herauszufinden, wird ihnen sicherlich nicht leicht fallen,
ist aber notwendig fürs eigene Überleben.
Probieren Sie selbst:
Stellen Sie Ihrer/m
Wahlkreisabgeodneten einfach die Frage, ob man bereit wäre auf „Wahlkampf“ zu
verzichten und statt dessen Wege zu eher „politischer
Kooperation“ zu gehen?
Sie ahnen die Reaktion und sehen wohl
auch förmlich die Verblüffung
eines „konkurrenz-trainierten“ politischen Funktionsträgers?
Lassen Sie diese Situation ruhig
einmal eine Weile auf sich wirken – und sie werden wissen, was wir meinen mit
unserer Skepsis bezüglich realer Kooperationsbereitschaft
als „Parteien-Programm“ …
Lassen Sie uns deshalb zunächst einen
praktischen Test mit den Parteien machen. Wir werden deren
Entscheidungsträger anschreiben und zu nachfolgenden Fragen um Antwort
bitten. Diese werden wir dann veröffentlich, damit sich die Leser selbst ein
Bild machen können ….
Um der Aktion eine „Kennung“ zu
geben, nennen wir das – vereinfacht – den:
„Kooperations-Stress-Test
für Parteien“:
Dazu stellen wir allen Parteien
die gleichen Fragen. Die Fragen sind zwar einfach gehalten, verfehlen aber
ganz sicher nicht ihre Wirkung.
Frage
1
Könnten Sie sich vorstellen, dass
Ihre Partei sich an einer Initiative beteiligt, die Staatszielbestimmung des Grundgesetzes klar und eindeutig mit KOOPERATION in Verbindung zu bringen?
Frage
2
Könnten Sie sich vorstellen, dass
Ihre Partei die Themen „Kooperation“, Kooperationsgesellschaft“ und
„Kooperationswirtschaft“ in Programme oder
wichtige Beschlüsse der Partei einbringt?
Frage
3
Könnten Sie vorstellen, dass Ihre
Partei sich für die Einrichtung von „Ministerien für Kooperation“ (Bund
und Länder) einsetzen würde?
Frage
4
Könnten Sie sich vorstellen, dass
Ihre Partei ein „Kooperations-Rahmengesetz“
entwickeln und mit verabschieden würde?
Frage
5
Würde Ihre Partei initiieren und
beschließen, die Einführung eines „Bundes-Sachverständigenrates“,
der jährlich einen „Bericht zur Lage
der Kooperationsentwicklung in Deutschland“ veröffentlicht, über den dann
auch das Parlament offen debattiert?
(Dieser
Beitrag wird – bezogen auf wichtige Bereiche des politischen Lebens fortgesetzt.
Folgende – übergreifende - Bereiche sind geplant: Regierungssystem,
Wirtschaft, Bildung, Recht, Gesundheit, Umwelt, etc.. . Vorgesehen sind auch
spezielle Bereiche, wie z.B. Genossenschaften, detaillierter zu
berücksichtigen )
|
Rückfragen bitte an info@menschen-machen-wirtschaft.de richten.
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